Gedicht: Altes Einauge

von

Altes Einauge,
was atmest Du da?

Atmest Du meinen Atem
und ich atme Deinen Atem

Sind wir Beide
außer Atem geraten

Nur Du hast
den längeren Wind

Die Bäume biegen sich
doch vieles bricht

In weiser Voraussicht
noch nicht

Deine Wilde Jagd
lässt das Haus rütteln

Als, wenn Du mich erinnern magst
ob der Dinge, die beständig sind

Du hast Deinen Spaß
denn Du darfst spielen

Gevatter Wind
ich bin Dein Kind

Altvater Odin
ich habe mich Dir geweiht

Ich höre Deine Stimme
Komm! Tobe! Umschmeichle! Sei!

Blase das Jahr hinweg.
Die Sorgen
Die Kümmernisse
Die Missverständnisse
Den Wahnsinn des Erwartungsdrucks
Blase es hinweg.

Nimm mit, was Dir im Weg steht.
Schaffe eine freie Bahn.

Es gibt Menschen, die folgen werden
ohne folgsam zu sein.

 

© Igor Warneck - 16.12.2011

ZeichnungPagePilgrim@troet.cafe 2023

 

Igor Warneck

Igor Warneck

Schreiben gehört seit meinem dreizehnten Lebensjahr zu mir. In der Zwischenzeit habe ich einige Bücher veröffentlicht, dann auch mal die Lust an dem Ganzen verloren und jetzt wiedergefunden.

Fotografie ist für mich das entdecken des Verborgenen, um es für meine Mitmenschen sichtbar und auffindbar zu machen.

Mein Ziel: Kreativität statt Rente – denn von der kann ich als lebenslang Selbständiger nichts erwarten. Dem Sozialstaat will ich nicht zur Last fallen und verzichte daher auf das was mir zustehen würde aus freien Stücken.

Lieber schreibe ich Texte für die Gemeinschaft – zur Unterhaltung, zum Nachdenken und gegen so manch alltäglichen Wahnsinn.

Ein Dasein als Lebenskünstler ist möglich – ich lebe es seit vielen Jahren. Wenn Du das unterstützenswert findest, kannst Du unter dem Link mehr darüber erfahren:

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