Aus der Bedeutungslosigkeit zum großen Zampano

von

Hörfassung

Die effektivste Möglichkeit aus der Bedeutungslosigkeit herauszukommen ist spirituell zu werden. Kommen Sie Ihren Gefühlen und dem sechsten Sinn näher – glauben Sie nichts anderes als ihrem Bauchgefühl und sprechen Sie anschließend allen Menschen mit einer anderen Meinung ihr Recht auf eigenes Denken ab.

„Du bist einfach noch nicht so weit.“

„Fühl doch mal rein!“

„Was will Dir der Schmerz denn sagen? Ist doch ganz klar …“

„Nur Auserwählte werden gerettet. Nur Auserwählte!“

Kein Weg führt leichter zur Erhöhung, als Behauptungen als Wissen auszugeben, welches aus einer unsichtbaren Quelle empfangen wurde, die sich lediglich Auserwählten eröffnet.

Umso mehr man seine Mitmenschen auf dem esoterischen Weg demütigt, umso leichter glauben sie einem. Die Anbetung ist beinahe garantiert. Wer will schon ausgeschlossen werden. - Es braucht nicht lange, und schon hat die neugewonnene Gefolgschaft auch Erfahrungen aus der unsichtbaren Welt. Auch das quellende und gurgelnde Luftgemisch in den Darmwindungen wird zum Wegweiser der geistigen Entwicklung. Kosmische Gase, der Geißelung durch Erdgebundenheit.

Das Paradoxe: Es funktioniert! Holistisch. Dauerhaft. Gründlich.

Lasse Menschen sich selbst durch Unergründliches hinterfragen und sie werden jeden Strohhalm, und sei er noch so hirnrissig, wie von Engelszungen gesungen, ergreifen. Koste es, was es wolle.

Auch Querdenker glauben an etwas Unsichtbares, um endlich dazuzugehören und einmal im Leben recht zu haben.

Esoterik – die stille Sicht nach Innen – ist zu einer menschenverachtenden, faschistoiden Bewegung geworden, welche ihre Jünger melkt und demütigend ausbluten lässt, um bis zum jüngsten Tag von ihnen vampiristisch zu leben. Diese Blutsauger überbieten gar die Kreuzzüge, nur wesentlich perfider – der Schaden, den sie anrichten, ist unsichtbar, dafür umso grausamer. Die aus der einstigen Bedeutungslosigkeit emporgekommenen neuen Meister des Lichts, schlachten tagtäglich den gesunden Menschenverstand, nur damit niemand ihre Lächerlichkeit bemerkt.

 

ZeichnungPagePilgrim@troet.cafe 2023

 

Igor Warneck

Igor Warneck

Schreiben gehört seit meinem dreizehnten Lebensjahr zu mir. In der Zwischenzeit habe ich einige Bücher veröffentlicht, dann auch mal die Lust an dem Ganzen verloren und jetzt wiedergefunden.

Fotografie ist für mich das entdecken des Verborgenen, um es für meine Mitmenschen sichtbar und auffindbar zu machen.

Mein Ziel: Kreativität statt Rente – denn von der kann ich als lebenslang Selbständiger nichts erwarten. Dem Sozialstaat will ich nicht zur Last fallen und verzichte daher auf das was mir zustehen würde aus freien Stücken.

Lieber schreibe ich Texte für die Gemeinschaft – zur Unterhaltung, zum Nachdenken und gegen so manch alltäglichen Wahnsinn.

Ein Dasein als Lebenskünstler ist möglich – ich lebe es seit vielen Jahren. Wenn Du das unterstützenswert findest, kannst Du unter dem Link mehr darüber erfahren:

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